2012. december 9., vasárnap

Die grosse Aufklärung

Und jetzt alles noch mal auf Deutsch - dies habe ich eigentlich für Sie geschrieben. Uns Ungarn ist nämlich all das bewusst, was demnächst hier erklärt wird...

Die Verwirrung, die bezüglich Gulasch, Gulaschsuppe und Paprikagerichte im Ausland herrsch, habe ich zum ersten mal vor über 10 Jahren realisiert, als ich mit meiner Familie auf einer Busreise in Lichtenstein war. Es war den ganzen Tag am regnen und auch kalt, so haben wir ziemlich schnell den Spaziergang durch Vaduz aufgegeben und kehrten in ein kleines Gasthaus zum Mittagessen ein. Auf der Karte stand dann unter Anderen "Ungarische Gulaschsuppe" oder so ähnlich, auf jedem Fall hat es meine Eltern interessiert, was das in Lichtenstein bedeuten könnte... Wahrscheinlich überrasche ich Sie nicht, wenn ich sage, es hatte mit unserem geliebten Nationalgericht wenig zu tun. Es war zum Beispiel Tomatenpuree drin, und geschmacklich war es auch anders als erwartet. Der Koch hat auf jedem Fall erfahren, dass eine ungarische Familie seine Kochkünste gerade testet, und ist zu uns gekommen, um unsere Meinung zu hören. Wir wollten ihn natürlich nicht beleidigen, alles war wirklich lecker. Nun keine Gulaschsuppe.
Das zweite Mal bin ich das Problem begegnet, nachdem ich einen jungen deutscher Mann kennegelernt habe. Als wir soweit gekommen sind, dass ich ihn meinen Eltern vorgestellt habe, hat meine Mutter - einer richtigen ungarischen Hausfrau entsprechend - eine Riesenmenge von Gulaschsuppe vorbereitet. Die aber nicht dem von Ihnen gekannten Gulasch ähnelt. Sie ist zum Beispiel nicht dickflüssig genug (deutscher Meinung nach).
Drittens habe ich mit meinen lieben "Gewürzdealern" auf dem im letzten Artikel erwähnten Food&Life Messe in München 5 Tage damit verbracht, allen Interessierten in einer 1-Minuten-Monolog (reckordverdächtige Leistung!) zu erklären, was bezüglich dieses Thema die Wahrheit ist.




Hiermit freue ich mich, als Aufklärung jetzt die Rezepte der ungarischen Gulaschsuppe und Gulasch Ihnen mitteilen zu dürfen. Und so können wir unser geliebtes "Paprikás" auch nicht vergessen...

Pörkölt: dieses Gericht wird im Ausland (heisst: nicht in Ungarn) als Gulasch benannt. Klein geschnittene Zwiebeln werden kurz angebraten, danach kommt das in Würfeln geschnittene Fleisch (originell Rind, aber es kann auch Wildschwein, Hirsch, Hahn, Fleckstreifen, und so weiter) und wird auch angeröstet. Wenn es schon schön weiss geworden ist, kann das mit Gewürzpaprika, Kümmel, Lorbeerblättern, Salz und Pfeffer abgeschmeckt werden, Tomatenstückchen, und Paprika, am Besten einfach im Ganzen, für den Geschmack dazugeben. Mit ein wenig Wasser aufgegossen wird es einfach solange gekocht, bis das Fleisch schön weich ist. Als Beilage werden Kartoffeln, Nudeln, Nockerln oder einfach Brot serviert. Manche geben unter den Gewürzen zum Beispiel auch Majoran oder Knoblauch dazu, es gibt dem Gericht noch eine bestimmte zusätzlich Note, schmneckt auch sehr gut. Haben Sie Rotwein zu Hause, können Sie die Sosse damit noch während des Kochens abschmecken, damit das Alkohol verdampft und nur der Geschmack bleibt (vörösboros pörkölt).

Paprikás: wird eigentlich genauso vorbereitet :) Zum Paprikáscsirke (Paprikahuhn) werden einfach die Hänhchenkeulen und -Flügel im Ganzen gekocht, aber es gibt auch Paprikawels (Harcsapaprikás), Kaninchen (Nyúlpaprikás), Champignons (Gombapaprikás)...  Dazu werden dieselben Beilagen gegessen.

Und die Suppe, DIE Gulaschsuppe = Gulyásleves. Dafür wird das klein geschnittene Rindfleisch angebraten, und erst dann die Zwiebeln, sonst wird das Fleisch nicht weich. Ich weiss icht genau, warum es so ist, aber es ist auf jedem Fall ein Ratschlag von meiner Mutter und ich halte mich daran (wenigstens an diesem...). Wird die Suppe aus Pute vorbereitet, bleibt die Reihenfolge einfach wie beim Pörkölt. Nachher, je nach dem Fleischsorte, werden die nächsten zwei Schritte auch unterschieldich folgen: beim Rind wird gewürzt (noch einmal: Paprikapulver, Kümmel, Lorbeerblättern, Salz, Pfeffer) und so viel Wasser zugegossen, dass es reichlich zugedeckt wird. Danach einfach das Fleisch fast weich kochen und erst so die in Würfeln geschnittene Gemüse: Kartoffeln, Karotten und Petersilienwurzeln, Sellerieknolle, ganze Tomaten und Paprika, und wenn nötig, noch Wasser dazugeben und solange köcheln lassen, bis alles fertig ist. Bei Pute also mit den Gewürzen gleich auch das Gemüse dazu, dann aufgiessen und alles zusammen kochen.

Wichtig bei allen drei Gerichten ist, dass Sie Gewürzpaprika vom guten Qualität verwenden. Ob es mild oder scharf ist, ist schon reine Geschmackssache.

Ich hoffe, ich habe hiermit endgültig die Sache geklärt, bei uns gilt natürlich ebenfalls: andere Häuser, andere Sitten - in diesem Fall betrifft es aber nur uns. Ausländer halten sich bitte an unseren Traditionen :) 

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